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Samstag, 27.07.2024
Etappen Blog Ausgburg
Sonntag, 2010-04-11 15:44 Alter: 14 Jahre

Augsburg

Wie war das Wetter an dem heutigen Tage? "Schweinkalt" würden unsere Kenianer sagen. Regen und Hagel wechselten sich mit einigen sonnigen Momenten ab. Die Berge rücken nach und nach näher.

Auch die ersten Muskeln machen sich durch das ständige bergauf und bergab laufen bemerkbar.

Die Stimmung ist allerdings weiter sehr gut.

Am Abend wurden wir in der St. Anna Kirche freundlich begrüßt. Ein Gottesdienst mit eigenen musikalischen Einlagen machten den Abend wieder zu einem Highlight. Auch eine tänzerische Einlage aus den Zeiten der Fugger wurde den Teammitgliedern vorgeführt.

Impressionen der Etappe

Augsburg

Die frühere Reichstadt Augsburg kam am Ausgang des Mittelalters durch Textilverarbeitung, Handwerk und den Handel zu Wohlstand.Vielfältig wurden Kunst und Kultur gefördert, besonders durch die Kaufleute der Familien Fugger und Welser, die weitreichende Handelsbeziehungen besaßen und so zu einer reichen Finanzwirtschaft beitrugen. Dieser im 16. Jahrhundert beginnende Aufschwung führte dazu, dass zu Beginn des 17. Jahrhunderts prächtige Gebäude unter der Leitung des Stadtbaumeisters Elias Holl realisiert wurden. Der große Rathausplatz mit dem Renaissance-Rathaus zeugt von dieser Leistung. Nördlich vom Rathausplatz führt der Weg zum Dom, dem Augsburger Bischofssitz. Dieser fällt durch ein schönes Südportal aus dem 11. Jahrhundert auf. Die farbigen Glasfenster im Inneren der Kirche sind aus dem 12. Jahrhundert, ein neogotischer Altar ist mit Tafelbilder des 15. Jahrhunderts von Hans Holbein d. Ä. versehen. Südlich des Rathausplatzes beginnt die Maximilianstraße, deren erstes Stück die römische Kaiserstraße nach Italien war, in deren unmittelbarer Nähe viele Patrizierhäuser mit Renaissancefassaden zu sehen sind. Die spätgotischen Türme von St. Ulrich und St. Afra bilden den Abschluss der Straßenflucht. Die kleine evangelische Kirche St. Ulrich  ist zusammengebaut mit der katholischen Basilika St. Ulrich und St. Afra, die das Erscheinungsbild der Stadt prägt. Baulich entstand die Situation bereits im Mittelalter. Damals wurde die heutige Ulrichkirche als Vorhalle der Basilika geplant. Bald nach der lutherischen Reformation wurde die Gemeinde evangelisch, die Basilika St. Ulrich und St. Afra blieb hingegen weiterhin ein katholisches Gotteshaus. Augsburg war seit dem 16. Jahrhunderts eine durch die Bikonfessionalität von Evangelischen und Katholiken geprägter Ort. Auf der Rückreise von Rom  hielt Luther sich 1511 das erste Mal in Augsburg auf. Ein weiterer Besuch folgte 1518, als Luther sich vor Kardinal Catejan für seine Wittenberger Thesen zum Ablass verantworten sollte. Der Papst ließ sich durch den Kardinal vertreten und wollte Luther zum Widerruf seiner Thesen veranlassen. Luther verteidigte diese jedoch. Er im Karmeliterkloster St. Anna untergebracht, da der Prior des Klosters bei Luther in Wittenberg promoviert hatte. Die Kirche St. Anna wurde als erste in Augsburg protestantisch. Innen zeigt sie die Grablege der Familie Fugger, die in ihrer Gestaltung italienischen Vorbildern gleicht. Auf dem Reichstag von 1530 in Augsburg übergaben die Evangelischen hr Glaubensbekenntnis, die sogenannte „Confessio Augustana“, dem Kaiser und den Reichsfürsten. Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 sicherte per Reichsgesetz das, was unter der Verkürzung: „Cuius regio, eius religio“ bekannt wurde. Dies besagt, dass ein Fürst eines Landes berechtigt ist, die Konfession für dessen Bewohner vorzugeben.