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Samstag, 27.07.2024
Etappen Blog Erfurt
Mittwoch, 2010-04-07 20:00 Alter: 14 Jahre

Erfurt

In Erfurt lief das Team wieder gemeinsam auf den Anger ein. Dort warteten bereits das Bibelmobil, der Transromanica Stand sowie ein Vertreter der Stadt Erfurt.

Nachdem sich die Läufer nach einigen Pfannkuchen gestärkt hatten, konnte uns Pfarrer Matthias Weise eine kurze Führung im Erfurter Dom organisieren. Selbst eine kurze musikalische Einlage an der Orgel ließ sich Matthias nicht nehmen.

Im Anschluss fuhr das "VLZP-Team" in die Unterkunft nach Gotha und ließ den Abend mit einem kleinen Gottesdienst auklingen.

Am frühen Morgen startete die Hälfte der Teilnehmer nach der Besichtigung der ruhmreichen Glocke Gloriosa im Erfurter Dom. Bei schönstem Wetter ging es in Richtung Gotha.

Impressionen der Etappe

Erfurt

Die Landeshauptstadt Thüringens liegt im Süden des Thüringer Beckens im Talbogen der Gera. Die Nähe des Flusses verlief die „Via regia“, ein wichtiger Handelsweg vom Rhein nach Russland, der zur Blüte Erfurts beitrug. Der Apostel der Deutschen, Bonifatius, gründete hier 742 ein Bistum. Erfurt war eine der Großstädte des Deutschen Reichs um 1500. Die zahlreichen Kirchtürme und der überragende Dom boten eine charakteristische Stadtansicht, so dass Erfurt auch als „deutsches Rom“ bezeichnet wurde. Die Prosperität der Stadt drückte sich geistig-kulturell in der Gründung der Universität im Jahre 1392 aus. Martin Luther nahm hier 1501 sein Grundlagenstudium auf und schloss 1505 mit dem Magister Artium ab, welcher die Voraussetzung für weiterführende Studien wie der Jurisprudenz, Medizin oder der Theologie war. Luther hat, wie die anderen Studenten, in den „Bursen“ gewohnt. Dies waren studentische Lebens- und Lerngemeinschaften, die einer strengen religiösen Ordnung unterstanden. Ein schweres Gewitter 1505 soll Luther in solche Angst gestürzt haben, dass er schwor, Mönch zu werden. Seinem Versprechen folgend entschied er, in das Erfurter Augustiner-Eremiten-Kloster einzutreten. Dessen Gebäudekomplex an der Augustinerstraße ist 1945 stark beschädigt, aber teilweise wiederaufgebaut worden. Heute dient es als Luthergedenkstätte und Tagungsort. Darüber hinaus besteht hier seit 1996 eine Gemeinschaft von Schwestern der Communität Casteller Ring, einer nach den Regeln des Hl. Benedikt ausgerichtete Ordensgemeinschaft für Frauen der evangelischen Kirche. In der Augustinerkirche sowie der Klosterstube finden Gottesdienste, Stundengebete und Seelsorge statt. Das Ensemble aus Mariendom und Servikirche ist das beherrschende Wahrzeichen der Stadt auf dem Domberg, vor dem sich der Domplatz zur Altstadt anschließt. Der Dom ist als romanische Basilika errichtet und im 14. Jahrhundert mit einem gotischen Chor gen Westen erweitert worden. Die Dreiturmanlage hat eine 1497 gegossene klangvolle Glocke, die „Maria Gloriosa“. Die Ausstattung im Inneren zeigt eine Fülle an Kunstschätzen: mittelalterliches Chorgestühl, farbige Glasfenster sowie die freistehende Leuchterfigur des „Wolfram“ aus dem 12. Jahrhundert, die als älteste freistehende Bronzeplastik Deutschlands gilt. Im Dom erhielt Luther 1507 die Weihe zum Priester. Die angrenzende Severikirche ist eine fünfschiffige gotische Hallenkirche, ebenfalls mit drei spitz zulaufenden Türmen. Innen beherrscht der barocke Hochaltar das Gotteshaus. Der 15 m hohe filigrane Taufstein ist ein Werk der gotischen Steinmetzkunst.