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Samstag, 27.07.2024
Etappen Blog Lutherstadt Eisleben
Dienstag, 2010-04-06 15:42 Alter: 14 Jahre

Lutherstadt Eisleben

Die Strecke führte über Bitterfeld und Brehna. In Bitterfeld wurde der Weltgesundheitstag gefeiert und in Brehna wurden die Läufer mit echten Kanonenschüssen begrüßt und verabschiedet.

Der Weg führte weiter über Niemberg, Halle und Hedersleben über das Kloster Helfta nach Eisleben auf den Marktplatz. Ab dem Kloster gingen alle Sportler auf die Strecke und wurden durch ortsansässige Vereine zum Etappenfest begleitet. Eine riesige Zuschauerzahl, afrikanischer Trommelwirbel und viele nette Stimmen bereiteten uns einen herzlichen Empfang.

Timo Hoffmann wurde als offizieller Botschafter von Eisleben verkündet und präsentierte auch stolz eine von ihm gefertigte Torte mit dem Streckenplan. Allen Gesichtern konnte man ein breites Grinsen entnehmen. "Genuss pur", sagte eine Stimme aus dem Publikum.

Nach zahlreichen Spendenübergaben und diversen musikalischen Einlagen, liefen die Sportler in ihre Unterkunft ins Kloster Helfta.

Am Mittwochmorgen gingen unsere ersten Läufer Tegla Loroupe, Wolfgang Nadler und Ezekiel Thuo auf die Laufstrecke. Die Oberbürgermeisterin Frau Fischer wünschte dem Team für den bevorstehenden Tag alles Gute.

 

Impressionen der Etappe
Auf dem Weg nach Lutherstadt Eisleben passieren die Läufer die historische Altstadt von Gräfenhainichen

Lutherstadt Eisleben

Die Lutherstadt Eisleben war im 15. Jahrhundert  ein bedeutender Ort in der Grafschaft Mansfeld. Der Kupferbergbau bestimmte die Prosperität der Region, folglich breitete sich die Stadt ausgehend vom mittelalterlichen Siedlungskern aus. Die Aussicht auf gute Verdienste war der Beweggrund für Luthers Eltern, 1483 nach Eisleben umzusiedeln. Hier nahm der gesellschaftliche Aufstieg der Familie Luther seinen Anfang. Im gleichen Jahr wurde Martin Luther am 10. November geboren und am folgenden Tag, dem Martinstag, in der Kirche St. Peter und Paul getauft. Der „Luthertaufstein” im Altarraum bewahrt die Erinnerung daran. Das Gotteshaus ist eine spätgotische Hallenkirche. Im Chorraum befindet sich ein spätgotischer Altar, der der heiligen Anna geweiht ist. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe der Anna Selbdritt – eine Darstellung der Heiligen Anna mit ihrer Tochter der Heiligen Maria und dem Jesusknaben. Die Sockelzone unterhalb des Altarbildes zeigt die Hirten der weihnachtlichen Geburtsszene als Bergleute in Knappentracht. Ebenfalls  auffällig ist die bergmännische Laterne, die der vor dem Jesuskind kniende Joseph trägt. Es ist zu vermuten, dass die ansässigen Hüttenmeister oder eine Bergknappschaft den Altar gestiftet haben, um sich als soziale Gruppe selbstbewusst darzustellen. Anna ist die Schutzpatronin des Bergbaus.

Eine weitere Kirche, die in Zusammenhang mit Luthers Leben steht, ist die Andreaskirche in der Eisleber Altstadt. Vom romanischen Vorgängerbau sind die Untergeschosse des Westbaus erhalten, der heute mit spätgotischen Doppeltürmen abschließt. Die spätgotische Halle mit dreischiffigem Chor birgt interessante Ausstattungsstücke, zum Beispiel einen vierflügeligen Altar, der in seiner Ausstattung zu den bedeutendsten Leistungen der mitteldeutschen Spätgotik gehört. Das Grabmal des letzten katholischen Mansfelder Grafen, Hoyer VI. († 1540), stellt ein Meisterwerk der deutschen Renaissanceplastik dar. Die Andreaskirche ist von besonderer Bedeutung, da Martin Luther in der Zeit von Januar bis Mitte Februar 1546 hier seine vier letzten Predigten hielt und zwei Pfarrer in ihr Amt einführte. Nach seinem Tod am 18. Februar erfolgte in der Kirche die Aufbahrung des Leichnams, ehe er über Halle in die Schlosskirche nach Wittenberg überführt wurde. Die St. Annenkirche ist die „Bergmannskirche“ der Eisleber Neustadt. An die Kirche schloss sich das 1515 gegründete Augustiner-Eremiten-Kloster an. Luther hielt sich dort mehrfach als Distriktsvikar des Augustinerordens auf. Die St. Annenkirche war die erste evangelische Kirche des Mansfelder Landes. Eine Besonderheit ist hier die 1585 geschaffene  „Eisleber Steinbilderbibel”, die auf 29 Sandstein-Relieftafeln hauptsächlich alttestamentliche Szenen und die Evangelisten zeigt. Die Kanzel aus dem Jahre 1608 wird durch Mose als Kanzelträger gestützt, darüber sind Szenen des Alten und Neuen Testaments dargestellt, ein Lutherbildnis ziert die Kanzel unterhalb des Schalldeckels.