Etappen Blog Lutherstadt Wittenberg
Lutherstadt Wittenberg
Gegen 17 Uhr erreichten die Läufer aus Torgau und Magdeburg fast zeitgleich die Lutherstadt. Gemeinsam liefen die Sportler von der Schloßkirche zum Marktplatz, wo bereits zahlreiche Interessierte sie begeistert empfingen.
Die Stadtwache bildete hier für Groß und Klein ein gefundenes Fotomotiv. Wirtschaftsmininster Dr. Reiner Haseloff begrüßte die Läufer. Nach etlichen Foto- und Autogrammwünschen posierte das Team auf den Treppen des Rathauses.
Ein kleiner Umtrunk wurde uns im Ratssaal geboten und die Schloßwache gaben uns ihre Wünsche mit auf den Weg.
Dienstag, 06.04.2010
Auch am frühen Morgen bereitete uns die Stadtwache eine super Verabschiedung.
Impressionen der Etappe
Lutherstadt Wittenberg
Die am nördlichen Elbufer gelegene Lutherstadt Wittenberg kann als „Wiege“ der Reformation bezeichnet werden. Der 1180 erstmalig erwähnte Ort erhielt 1293 das Stadtrecht. Im 15. Jahrhundert wurde er Residenz der sächsischen Kurfürsten. Besonders unter Kurfürst Friedrich dem Weisen blühte die Stadt auf. Eine landesfürstliche Universität wurde 1502 in Wittenberg gegründet, die dazu beitrug, dass sich die Stadt auch kulturell entwickelte. Ebenso wie in Torgau besaß Friedrich der Weise auch in Wittenberg eine Residenz, die als modernes Wohnschloss neugestaltet wurde. In der Collegienstraße befand sich das Kloster der Augustiner-Eremiten. Ein erster kürzerer Aufenthalt Luthers in Wittenberg ist für 1508 belegt, bevor er noch einmal nach Erfurt zurückkehrte und sich mit einem Klosterbruder 1510/11 auf eine Reise nach Rom begab. Ab 1511 lebte Martin Luther dann fest im Kloster in Wittenberg und lehrte ab 1512 dort Theologie. Ab 1525 wohnte er mit seiner Frau Katharina von Bora im ehemaligen Kloster. Dort befindet sich heute das sogenannte Lutherhaus, das bereits Ende des 19. Jahrhunderts zum reformationsgeschichtlichen Museum umgestaltet wurde. Am Haus befindet sich das Katharinenportal von 1540, im Inneren können die original erhaltene Wohn- und Arbeitsstube Martin Luthers und viele Exponate zu Martin Luther und der Geschichte der Reformation besichtigt werden. Hier ist der Ort, an dem Luther seine wichtigsten Schriften verfasst hat: u.a. die 95 Thesen gegen den Ablasshandel, die er am 31. Oktober 1517 an die hölzerne Tür der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen haben soll. Die spätgotische Schlosskirche ist im Siebenjährigen Krieg beschädigt worden und im 19. Jahrhundert als zur Gedächtniskirche der Reformation umgebaut worden. Im Inneren des Gotteshauses ist ein Epitaph des Bronzegiessers Peter Vischer d. J. für Kurfürst Friedrich den Weisen zu finden, sowie die schlichten Gräber Luthers und Melanchthons. Melanchthon war ein enger Vertrauter Luthers und ein bedeutender Humanist, dessen Wohn- und Sterbehaus ganz in der Nähe des Lutherhauses zu finden ist. Auf dem Marktplatz stehen die klassizistischen Bronzedenkmäler Luthers und Melanchthons aus dem 19. Jahrhundert. Hinter Häusern ragen die beiden Türme der dreischiffigen gotischen Kirche St. Marien auf, in der Luther ab 1513/14 Stadtprediger war. Der dortige Reformationsaltar von Lucas Cranach d. Ä. und dessen Sohn aus dem Jahr 1547 zeigt in der Sockelzone wie Luther von der Kanzel über den Tod Christi am Kreuz zur Gemeinde predigt. Die Mitteltafel zeigt das Abendmahl mit Luther als „Junker Jörg“. Auf den Seitentafeln des Altars sind weitere wichtige Personen der Reformation dargestellt, wie Phillip Melanchthon und Johannes Bugenhagen. Letzterer war der erste evangelische Pfarrer Wittenbergs. In seinem ehemaligen Wohnhaus, dem Bugenhagenhaus, befindet sich ein geistliches Gemeinde- und Begegnungszentrum. Darüberhinaus wird hier in einer Ausstellungen die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner vermittelt.