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Freitag, 11.10.2024
Etappen Blog Rom
Montag, 2010-04-19 15:46 Alter: 14 Jahre

Rom

Der finale Tag stand bevor und alle waren sichtlich berührt.

Von Montefiascone ging es heute über die Landstraßen bis nach Rom.

Am Nachmittag kamen wir an der deutschen Schule in Rom an der Via Aurellia Antiqua an. Dort wurden wir herzlich von den Lehrern begrüßt und hatten ein wenig Zeit uns frisch zu machen. Die letzten 4 Kilometer bis zum Petersplatz legten alle gemeinsam zu Fuß zurück.

Als wir schließlich unser Ziel den Petersdom erreichten herrschte eine geteilte Stimmung. Einerseits waren alle froh und glücklich das Ziel erreicht zu haben, andererseits war damit auch das Ende unserer Reise in greifbarer Nähe. Nach einigen Gruppenbildern und dem wohlverdienten Schluck aus der Sektflasche ging es für alle in ihre Unterkünfte.

Der 20. April hatten alle zur freien Verfügung. Leider reichte ein Tag nicht, um alles zu besichtigen, was die Römer in Jahrtausenden aufgebaut haben. Eisessen stand ständig auf dem Programm. Am Abend wurde ein letztes Mal zusammen gegessen und die Erinnerungen an den Lauf wurden mit leuchtenden Augen betrachtet und ausgewertet.

Am 21. April war schließlich die große Audienz beim Papst.

Unter großem Jubel befuhr der Papst im "Papamobil" vor ca 7000 Leuten den Petersplatz. Zahlreiche Besuchergruppen waren vor Ort und lauschten den Worten des Papstes.

Nachdem unser Spendenmarathon namentlich in seiner Rede erwähnt wurde, fassten sich die Team-Mitglieder ein Herz und sangen ihm spontan den Refrain unseres Tour-Songs.

Sichtlich begeistert nahm sich der Papst anschließend ausreichend Zeit um Lars-Jörn Zimmer, Pfarrer Weise und Tegla Loroupe zu begrüßen und die Gastgeschenke entgegen zu nehmen.

Impressionen der Etappe
Rom

Rom

„Sei gegrüßt, du heiliges Rom, wahrhaft heilig von den heiligen Märtyrern, von deren Blut es trieft.“ Dies waren die Worte Luthers, als er Ende des Jahres 1510 die Stadt erreichte. Er machte sich im Alter von 28 Jahren auf den Weg nach Rom und unterbrach dafür seine Lehrtätigkeit in Erfurt. Mit seinem Ordensbruder Johannes von Mecheln aus Nürnberg machte er sich auf die Reise, um in Rom Ordensangelegnheiten zu klären. Sie fanden auf ihrer Reise jeweils Unterkunft in Augustinerklöstern. Daher ist anzunehmen, dass sie durch die Porta del Popolo die Stadt erreichten, um dort zunächst das Kloster S. Agostino aufzusuchen. Luther war vermutlich vier Wochen in Rom. Der Pilgerführer „Mirabilia Urbis Romae“ bot vielen Pilger eine Orientierung, so auch Luther. Die Wallfahrt führt zu den sieben Hauptkirchen Roms. Dabei ist es das Ziel, durch Generalbeichten und Messehören an bestimmten Altären für sich und seine Familie Ablässe zu erwirken. Man beginnt in San Paolo fuori  le mura, damals eine der schönsten Kirchen in Rom. Als fünfschiffige Basilika mit mächtigen Marmorsäulen, Fresken und Mosaiken beherbergt sie das Grab des Apostel Paulus. Dem Pilgerführer folgend machte sich Luther wahrscheinlich auf den Weg zur antiken Via Appia zur Kirche San Sebastiano. Die bedeutenden Märtyrergräber des Hl. Callistus und der Hl. Cäcilia sind in den Katakomben zu sehen. Die dritte Pilgerkirche ist San Lorenzo fuori le mura, eine Basilika, die  Kaiser Konstantin auf den Gräbern des Hl. Laurentius und des Hl. Cyriakus errichteten ließ. Der Pilgerweg führt nun zu der Kirche San Giovanni in Laterano, dem Sitz des Bischofs in Rom. Die Türen des Hauptportals sind die der antiken Kurie, des Versammlungsortes des Senats auf dem Forum Romanum. Der angrenzende Kreuzgang ist mit schönen, gedrehten Säulen in Mosaiktechnik gestaltet. Von hier führt der Weg zur nahgelegenen Kirche Santa Croce in Gerusalemme, in der sich Reliquien des Heiligen Kreuzes befinden. Der Legende nach hat Kaiserin Helena sie aus dem Heiligen Land mitgebracht. Die Marienkirche Santa Maria Maggiore  ist der sechste Pilgerort, den wahrscheinlich auch Luther besucht hat. Die Kirche wurde von Sixtus II. (432-440) erbaut und Maria geweiht. Das Mittelschiff mit mächtigen Säulen und Mosaiken stammt aus der Zeit Sixtus II., der restliche Innenraum ist bis in das 18. Jahrhundert stark verändert worden. Die letzte Station der Pilgerreise ist San Pietro in Vaticano: der sogenannte Petersdom. Hier erhielten die Pilger die Kommunion und tranken aus dem päpstlichen Brunnen. Die Errichtung der Kirche San Pietro am Ort des Märtyrertodes des Petrus war ein Geschenk Kaiser Konstantins, der das Christentum stark förderte. Als Luther 1510 die Kirche besuchte, hatte sie noch die Gestalt einer fünfschiffigen Basilika mit Querhaus. Die vier Tragpfeiler für die neue Kuppel waren schon fertiggestellt, allerdings wurde die Realisierung des Kuppelbaus selbst erst 1546 begonnen. Zur Zeit Luthers waren Raffael und Michelangelo gerade dabei, die päpstlichen Gemächer und die Sixtinische Kapelle auszumalen.