Etappen Blog Torgau
Torgau
Einen herzlichen Empfang haben uns die Vertreter der Kommune und des Landkreises Torgau bereitet.
Den Start bildete auch hier wieder ein katholischer und evangelischer Gottesdienst. Ganz spontan wurden hier die Kinder mit eingebunden und begleiteten die Läufer bei einer Runde innerhalb der Kirche.
Der Start erfolgte im prunkvollen Schlosshof von Torgau.
Die Etappe führte uns auch durch die Stadt Bad Düben. Hier wurde dem "VLZP-Team" ein herzlicher Empfang bereitet. Nach der Übergabe von frisch gebackenem Lutherbrot und einem Spendenscheck gingen die Läufer wieder auf die Strecke.
Gut verpflegt erreichten die Läufer daraufhin gegen 17 Uhr die Lutherstadt Wittenberg.
Torgau
Zur Sicherung des Flussübergangs entstand hier auf einem Felsen über der Elbe eine Siedlung, der im 13. Jahrhundert das Stadtrecht verliehen wurde: das heute sächsische Torgau. Die Wettiner erklärten es Mitte des 15. Jahrhunderts zu ihrer Residenz. Daher bauten sie die städtische Burganlage im Laufe der Zeit aus. Unter Friedrich dem Weisen rückte Torgau in den Blickpunkt der Reformation: hier schlossen sich 1526 die Protestantischen Reichsfürsten zum Torgauer Bund zusammen. Mit Martin Luther, Philipp Melanchton u. a. verfassten sie die sogenannten Torgauer Artikel, die die Grundlage des Augsburger Religionsfriedens bildeten. Manchmal wird Torgau auch als „Amme“ der Reformation bezeichnet, wenn von der „Wiege“ der Reformation, der Lutherstadt Wittenberg, gesprochen wird. An dem historischen Marktplatz mitten im Stadtkern liegt das Rathaus, in dessen Hof Fragmente der im 13. Jahrhundert begonnenen Nikolaikirche stehen. In der Katharinenstraße Nr. 11 befindet sich das Sterbehaus von Katharina von Bora, der Frau Martin Luthers. Sie fand ihre letzte Ruhe in der Stadtkirche St. Marien, wo eine Grabplatte an sie erinnert. Dort befindet sich auch das 1507 durch Lucas Cranach d. Ä. geschaffene Bild “Die vierzehn Nothelfer“. Das Torgauer Schloss Hartenfels blickt weit über die Elblandschaft. Auf den Mauern einer Burg aus dem 10. Jahrhundert entstand hier ein Renaissanceschloss. Der älteste Teil ist der Albrechtbau aus dem 15. Jahrhundert, der Johann-Friedrich-Bau mit dem spiralförmigen Treppenhaus aus ornamentiertem Sandstein stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Schlosskirche nimmt den Westteil des Schlossflügels ein. Sie wurde 1543/44 als erstes protestantisches Gotteshaus erbaut. Der schlichte Innenraum fasziniert. Die Kanzel zeigt in sehr schöner Gestaltung ausgewählte Szenen der Bibel, die auf die Lehre der evangelischen Kirche verweisen. Anlässlich der durch Luther vorgenommenen Kirchweihe hat der Hofdichter Johann Stigel 1544 ein Gedicht verfasst, das auf einer bronzenen Tafel festgehalten wurde. Dort steht u.a. : „Erste Wohnstatt für Gott, die, reinen Herzens errichtet, alle Kirchen mit Fug zu übertreffen vermag! Dieses Gebäude ward nimmer durch falsche Lehre besudelt, zeigt in Neuheit Glanz reiner Ergebenheit Kraft. Hier hielt Luther zuerst, von Wahrheit kündend die Predigt: er, der von Christi Geheiß herrlichen Anbeginn gab.“